Montag, 28. April 2008

Nolite facillius cupere, sed melius audere!



Du sollst nicht das Leichtere begehren, sondern das Bessere wagen!
Inhaltlich kam mir dieser Satz ungefähr in den Sinn, als ich in meinem Jugendbrevier* vom Hl. Fidelis von Sigmaringen las.
So will ich dazu ein paar Gedanken schweifen lassen. Wer etwas für unpassend hält, möge sich melden.

Ich habe den Eindruck, der Hl. Fidelis "passt auch heute noch".
Tatsächlich haben sich in seiner und unserer Zeit Menschen vom wahren Glauben abgewendet oder sich allein ihren eigenen Interpretationen verschrieben (im wahrsten Sinne):
Wo uns bestimmte Anforderungen oder lehramtliche Sätze unangenehm scheinen, neigen wir dazu, ihnen aus dem Weg zu gehen.
Sei es, dass wir meinen wollen, "die Kirche überschreite hier ihren Befugnisbereich",
sei es, dass wir unsere Meinung höher stellen wollen als die Lehre der Kirche,
sei es, dass wir uns dem Wollen und Meinen der Mitmenschen anpassen wollen.
Wie oft hört man, in verschiedene Worte oder Untertöne gekleidet, Sätze wie "ich kann halt nicht anders", die meinen lassen, der Mensch sei doch auch bloß ein Tier? Oder die universale Ausrede: "Wahrheit ist Ansichtssache"? Wer auch immer dies behauptet, gräbt sich sein eigenes Fundament weg, denn: Wenn alles Ansichtssache ist, dann ist es auch diese Aussage. Doch wer wagt es, an dieser universalen Ausrede, dem "Dogma des Relativismus" zu rütteln?**

Der Heilige Fidelis blieb, ganz nach der Bedeutung seines Namens, treu. Er blieb der Kirche treu. Er blieb dem Herrn selbst treu.
Wie einfach wäre es gewesen, zu sagen "Na gut, also bevor ihr was gegen mich habt - ich wechsle den Glauben!", als er von denen bedroht wurde, die Ihn dann umbringen sollten?
Statt dessen hatte er den Mut und die Ehrlichkeit, wider die Meinung der Umgebung, gegen den Strom und nicht nach ihrem Mund zu reden. Freien Herzens sprach er gegen die Irrlehren seiner Zeit. Er konnte das tun im Vertrauen auf Jesus Christus, der selbst bis in den Tod gegangen ist für uns.

Du sollst nicht das Leichtere begehren, sondern das Bessere wagen!
Der Heilige Fidelis hat das Bessere gewählt - die wahre Lehre. Auch wenn das für ihn bedeutete, dass er Leid auf sich nehmen werden müsse.
Er hat sich getraut, zur Kirche zu stehen.
Er hat mit seinem irdischen Leben bezahlt und sich das ewige Leben bewahrt.
Sollte man angesichts der ewigen Freude nicht gerne gehorsam sein?

Du sollst nicht das Leichtere begehren, sondern das Bessere wagen!
Das Bessere wagen:
Nicht nur dann, wenn das Leichtere das Bessere ist, sondern eben auch dann, wenn das Schwerere das Bessere ist.

Gott gib uns den Mut dazu!

Heiliger Fidelis von Sigmaringen, bitte für uns!


* Nachdem ich dieses wirklich gute Gebetbuch zwischenzeitlich geschenkt bekommen habe -Dank sei Gott!-, weiß ich sogar, wo man es herbekommen könnte: Nämlich hier .
** Antwort: Der Papst z.B., wenn er gegen den Relativismus predigt!

Das obige Gemälde hängt wohl "im Schloss Steißlingen bei Stockach"
(laut http://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Fidelis_von_Sigmaringen.html)

Mittwoch, 23. April 2008

"Catholic Nerds" 2

"Freak!"
Wenn ich mich richtig erinnere, fiel dieses Wort erst vor kurzem schon wieder.
Dieses Mal aber im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. (Zu Gehör kam dem Publikum der "Elias" von Mendelssohn Bartholdy.)
Ob der Präsenz hoher kirchlicher Amtsträger nahm die Begeisterung eines Freundes von mir - nicht ganz unerwartet - erkennbare Gestalt an (so will ich das mal schreiben - man korrigiere mich!). Dennoch vernahm man daraufhin - so ich mich denn recht erinnere - von der zwischen uns sitzenden befreundeten jungen Dame den obigen Ausspruch...

Ohne weitere Umschweife nun ein kurzes Wort zum "Elias":
Es war ein Erlebnis!

Apropos "Elias" - darf man sich zu den "Nerds" zählen, wenn man weiß, dass der Blogtitel einen Ausspruch Elijas darstellt?
Der Lateiner zumindest könnte darauf kommen, dass im Titel der Eifer eine zentrale Rolle hat...

Wo wir schon beim Eifer sind - ich wollte schon vor kurzem diesen eifrigen Text verlinken - damit hab ich es getan.

Allen Deutschklausur schreibenden Abiturienten wünsche ich zum Abschluss heute noch ein gutes Gelingen!

Samstag, 19. April 2008

"Ich packe meine Bewerbungsmappe...

und da nehme ich rein:
ein Anschreiben mit der Bitte um Aufnahme in die Kandidatur,
einen handschriftlichen Lebenslauf,
eine Kopie der Geburtsurkunde, ..."

So, oder so ähnlich ließe sich vielleicht spielerisch das beschreiben, was ich nun schon hinter mich gebracht habe. Genauer gesagt ist die Mappe einschließlich Briefumschlag sogar schon abgegeben. Vielleicht liegt sie jetzt irgendwo im Zimmer des Pater Provinzial.

Und dabei hätte ich fast auf eine weiße Mappe zurückgreifen müssen! Die würde doch gar nicht zum späteren Ordenshabit passen! Und das, wo ich doch -Gott sei Dank!- schon eine schwarze Mappe bekommen hatte über den kleinen Stapel, der sich vor einiger Zeit in unserer Schule befand. Dort bekam man also sogar eine geschenkt, durfte man sich einfach nehmen.

Aber wie das halt so ist mit mir: natürlich war sie irgendwo im Zimmer - aber wo?

Wozu hat man denn einen treuen Fürsprecher im Himmel - der gute Heilige Antonius "musste mal wieder herhalten"!
Nachdem die vergebliche Suche sich schon etwas hinzog, entschloss ich mich, ihn doch zu fragen. Und natürlich hat er mich nicht im Stich gelassen!

So konnte ich dann die Bitte um Aufnahme in die Kandidatur der Salvatorianer abgeben. Der nächste Schritt ist also gemacht, in die Richtung, aus der ich meine, den Herrn mich rufen zu hören.

Zum Abschluss noch ein großes Danke lieber Heiliger Antonius für dein fürbittendes Gebet!

Dienstag, 15. April 2008

"Catholic Nerds"

Eine Mitbloggerin (eher Vorbildbloggerin) der Blogözese wechselte am Sonntag (Weltgebetstag um geistliche Berufe), nachdem sie, eine Mitministrantin und meine Wenigkeit schon ein bisschen darüber diskutiert hatten, ob und wann der Hl. Stanislaus vor Kurzem seinen Gedenktag hatte, anscheinend den Blickwinkel und meinte (nach eigenen Angaben):
"Das sind die wahren Freaks, die sich um das Datum eines Heiligen streiten."
Eigentlich befinden wir uns doch dann in bester Gesellschaft, könnte man meinen. So zumindest hab ich ein paar Anfangssätze über "holy fools" gelesen. Ich kam dahin über fools4jesus.com, einer webseite die mir vom pfaffenheini zu kommen scheint.
Weiterhin gibt's da ne Seite, die unsere Anregung vielleicht in ihre Reihe aufnehmen könnte:
The Catholic Nerd Blog.
Aber mal ganz abgesehen davon, ich meinte den Heiligen Stanislaus Kostka und der hatte nicht am Freitag Gedenktag, wie mir scheint . Der am Freitag war nämlich der Heilige Stanislaus von Krakau! ;-)

PS: Vielleicht schreib ich ja irgendwann mal mehr über den Heiligen Stanislaus Kostka oder den Weltgebetstag. Die Betonung liegt auf "Vielleicht", denn morgen gibt's das Kolloquium, dann bald die Abiklausuren...

Freitag, 4. April 2008

"Der Mensch lebt nicht nur von Brot,

sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt" (Mt 4,4).
Unter diesem Motto könnte man vielleicht die folgenden zwei Clips zusammenfassen - oder was meinst du?




Donnerstag, 3. April 2008

Ablösung

So langsam bekomme ich den Eindruck, ich könnte die Abiturienten der vergangenen Generationen ein bisschen nachvollziehen.
Schon werden die Tage gezählt, irgendwo sind es vielleicht noch effektiv 9-12 echte Schultage ...
Im Chemieunterricht kam mir in den Sinn, dass ich bald wahrscheinlich nie wieder Chemieunterricht haben werde. Irgendwann ist es dann auch mal gut mit der Bildung in den Fächern, die dem Beruf(ung)sziel nicht entsprechen.
Ein guter Bekannter meinte, so wie ich mich erinnere, er sei nach etwa einem Jahr mal wieder an seine alte Schule gekommen und habe den Eindruck gewonnen, er kenne so viele neue Lehrer nicht.
Blicke ich auf den Vertretungsplan, so sehe ich schon in den letzten Tagen als Schüler des Gymnasiums, dass immer mehr Namen auftauchen, die ich nicht kenne. Wie muss es erst in einem Jahr sein! Im Augenblick haben auch einige Lehrer (fast) endgültig die Schule verlassen, weil auch diese Zeit einmal zu Ende geht und auch die Zeit nach dieser Form von Arbeitsleben kommt.
Gut 13 Jahre sollte dieser erste große Lebensabschnitt in meinem Leben dauern. Einerseits lösen sich die Gedanken langsam ab, andererseits ist es schon eine Veränderung. Unangenehm ist es bestimmt besonders für all jene, die sich erst kurz vor Schluss Gedanken über das "Danach" machen.
Eines Tages werden wir uns sogar von der Zeit im irdischen Leben selbst lösen müssen. Doch wir wissen nicht wann, das weiß zunächst einmal nur Gott. Es kann noch lange dauern, oder plötzlich soweit sein. Wie unsinnig wäre es, sich in dieser Frage keine Gedanken über das "Danach" zu machen. Schließlich folgt auf den letzten Abschnitt auf Erden die Ewigkeit. Wo nur ein weiterer Zeitabschnitt folgt, lassen sich manche Dinge vielleicht noch ausbügeln, aber Konsequenzen für die Ewigkeit können "äußerst endgültig" sein.
Wenn ich also wüsste, dass ich bald sterben würde - würde ich im Hinblick auf die Ewigkeit anders leben? Warum lebe ich nicht schon jetzt so?