Donnerstag, 3. April 2008

Ablösung

So langsam bekomme ich den Eindruck, ich könnte die Abiturienten der vergangenen Generationen ein bisschen nachvollziehen.
Schon werden die Tage gezählt, irgendwo sind es vielleicht noch effektiv 9-12 echte Schultage ...
Im Chemieunterricht kam mir in den Sinn, dass ich bald wahrscheinlich nie wieder Chemieunterricht haben werde. Irgendwann ist es dann auch mal gut mit der Bildung in den Fächern, die dem Beruf(ung)sziel nicht entsprechen.
Ein guter Bekannter meinte, so wie ich mich erinnere, er sei nach etwa einem Jahr mal wieder an seine alte Schule gekommen und habe den Eindruck gewonnen, er kenne so viele neue Lehrer nicht.
Blicke ich auf den Vertretungsplan, so sehe ich schon in den letzten Tagen als Schüler des Gymnasiums, dass immer mehr Namen auftauchen, die ich nicht kenne. Wie muss es erst in einem Jahr sein! Im Augenblick haben auch einige Lehrer (fast) endgültig die Schule verlassen, weil auch diese Zeit einmal zu Ende geht und auch die Zeit nach dieser Form von Arbeitsleben kommt.
Gut 13 Jahre sollte dieser erste große Lebensabschnitt in meinem Leben dauern. Einerseits lösen sich die Gedanken langsam ab, andererseits ist es schon eine Veränderung. Unangenehm ist es bestimmt besonders für all jene, die sich erst kurz vor Schluss Gedanken über das "Danach" machen.
Eines Tages werden wir uns sogar von der Zeit im irdischen Leben selbst lösen müssen. Doch wir wissen nicht wann, das weiß zunächst einmal nur Gott. Es kann noch lange dauern, oder plötzlich soweit sein. Wie unsinnig wäre es, sich in dieser Frage keine Gedanken über das "Danach" zu machen. Schließlich folgt auf den letzten Abschnitt auf Erden die Ewigkeit. Wo nur ein weiterer Zeitabschnitt folgt, lassen sich manche Dinge vielleicht noch ausbügeln, aber Konsequenzen für die Ewigkeit können "äußerst endgültig" sein.
Wenn ich also wüsste, dass ich bald sterben würde - würde ich im Hinblick auf die Ewigkeit anders leben? Warum lebe ich nicht schon jetzt so?

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